Nachhaltiges Bauen braucht Nachweis

Nachweis für Nachhaltigkeit

Ressourcen bewusster einsetzen

Integrale Planung bedeutet, dass möglichst viele an einem Bauprojekt Beteiligte frühzeitig ins Geschehen eingebunden werden. Denn „die Zukunft des Bauens ist nachhaltiges Bauen“, wie es Prof. Manfred Hegger, Präsident des DGNB, auf der Fachmesse BAU in München vor wenigen Tagen kundgetan hat.

Damit nachhaltig gebaut wird, braucht es einen Nachweis. Dies muss nicht zwangsläufig darin enden, dass jedes Gebäude für viel Geld zertifiziert werden muss. Doch sollte so viel Transparenz im Bauablauf von der Planung über die Ausführung bis hin zur Inbetriebnahme möglich sein, dass im Endeffekt eine Zertifizierung jederzeit möglich wäre.

Dabei stellen sich laut Prof. Hegger beim Bauen nicht nur technische, sondern zunehmend auch gesellschaftliche Fragen. Nicht nur die gebaute Technik muss also stimmen, sondern auch die Fragen der Nutzung, der möglichen Umnutzung und etwaige weitere Aspekte wie die der Barrierefreiheit sollten von Anfang an durchdacht und berücksichtigt werden. Prof. Manfred Hegger nannte dazu drei Schlagwörter, die er zudem kurz erklärte:

Effizienz – Verfügbare Mittel/Stoffe besser nutzen,
Suffizienz – das rechte Maß finden bzw. ein Übermaß an Ressourcenverbrauch begrenzen und
Konsistenz – den Übergang zu umweltfreundlichen Systemen bzw. geschlossenen Kreisläufen finden.

Was lernen wir daraus? Bauen muss in allen Belangen nachhaltiger werden, nicht nur in der Planung. Das betrifft nicht nur den Energie- und Ressourcenbedarf eines Gebäudes im Betrieb, sondern das Bauen an sich und letztendlich sogar den gesamten Lebensstil. Und ein Zweites ist wichtig: Der Messebesuch auf der BAU in München hat sich wieder einmal gelohnt. Man kommt, wenn man mit offenen Augen und Ohren über die Messe geht, immer ein kleines Stück schlauer nach Hause.

Wann wird Nachhaltigkeit zum Lebensstil?
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