Passivhaus-Hallenbad spart Energie
Viele Städte und Gemeinden betreiben Hallenbäder in veralteten Gebäuden und mit ineffizienter Technik. Dies belastet die Betriebskosten und sorgt dafür, dass Schwimmstätten vielerorts auf dem Prüfstand stehen. Damit auch künftig der Schwimmsport und -unterricht sowie das Badevergnügen für Familien ganzjährig möglich sind, werden innovative Gebäudekonzepte benötigt. Das BINE-Projektinfo „Wasserspaß im Passivhaus“ (08/2016) stellt das Freizeitbad „Bambados“ in Bamberg vor, das in den ersten drei Betriebsjahren wissenschaftlich begleitet und optimiert wurde.
Das Freizeitbad verfügt als Passivhaus über eine besonders dichte Gebäudehülle. Aufgrund der Fenstersysteme kann die Raumluftfeuchte bis auf 64 % ansteigen, ohne dass es zur Kondensatbildung kommt. Die Becken reichen in den gedämmten Kellerbereich, und die Wärmeversorgung erfolgt über ein Holzvergaser-BHKW sowie drei Gasbrennwertkessel. Für das Lüftungskonzept wurde in der Regelung eine Zonierung der Innenräume vorgenommen. Die bedarfsgerechten Luftwechselraten in den einzelnen Zonen garantieren elf Lüftungsgeräte mit Wärmerückgewinnung. Im Zuge des Monitorings konnte der Stromverbrauch der Lüftungsanlage durch Optimierungen um 60 % reduziert werden. Das Bamberger Bad verbraucht damit etwa 50 % weniger Wärmeenergie und 20 % weniger Strom als vergleichbare Bäder.
Bauherr des Freizeitbads sind die Stadtwerke Bamberg und das wissenschaftliche Monitoring betreute das Passivhaus-Institut. Auch im parallel errichteten Passivhaus-Sportbad in Lünen begleitete das Passivhaus-Institut die ersten Betriebsjahre wissenschaftlich. Die Ergebnisse aus beiden Projekten sollen 2018 in einem Leitfaden für Passivhausbäder zusammengefasst werden.
Die BINE-Projektinfo ist kostenfrei unter www.bine.info erhältlich.