Silver Generation – Wie sich der demografische Wandel auf die Arbeitswelt auswirken könnte
Auch an dieser Stelle wurde schon häufiger auf das Problem des demografischen Wandels und des drohenden Arbeitskräftemangels in unserer Branche, der Installation haus- und versorgungstechnischer Anlagen, hingewiesen.
Ein Lösungsansatz könnte in der gezielten Förderung und dem optimalen Einsatz älterer Arbeitnehmer liegen.
In deutschen Unternehmen liegt das Durchschnittsalter der Arbeitnehmer derzeit bei 43 Jahren – 2030 wird es 53 Jahre betragen. Als eine der Folgen des demografischen Wandels prognostiziert das Forschungsinstitut zur Zukunft der Arbeit eine erhebliche Anzahl fehlender Erwerbspersonen allein bis zum Jahr 2015.
Auf den sich unübersehbar abzeichnenden Wandel scheint sich die Wirtschaft bislang jedoch noch nicht schnell genug einzustellen. Zwar hat der Gesetzgeber die Altersgrenze für das Erreichen der Regelaltersrente stufenweise auf 67 Jahre heraufgesetzt, jedoch werden nach wie vor Vorruhestands- und Altersteilzeitregelungen diskutiert.
Auf dem Arbeitsmarkt gelten Bewerber ab Mitte 40 bereits als schwer vermittelbar.
Qualitäten, wie Engagement, Flexibilität und Lernbereitschaft scheinen nur der jüngeren Generation zugerechnet zu werden.
Infolge von Einstellungsstopps und Vorruhestands- und Altersteilzeitregelungen haben sich sehr viele Unternehmen eine jugendzentrierte Altersstruktur geschaffen.
Nicht nur im Hinblick auf den demografischen Wandel ist rasches Umdenken zwingend erforderlich.
Unternehmen können von den Stärken älterer Arbeitnehmer – z. B. Übersicht, Erfahrung und Kommunikationsstärke – profitieren.
Auf die „Mischung“ kommt es an!
Selbstverständlich müssen auch ältere Arbeitnehmer ständig weiterqualifiziert werden. Weiterbildung lohnt sich auch mit „Mitte 50“. Sie ist sogar zwingend erforderlich.
Ältere Arbeitnehmer können in „Teams“ ihr Erfahrungswissen optimal einbringen und gleichzeitig von jüngeren Arbeitnehmern im Hinblick auf neue Techniken etc. profitieren.
Lebenslange Weiterbildung muss zum zentralen Element der Personalentwicklung und Beschäftigungssicherung in den Unternehmen werden.
Natürlich müssen die Anforderungen eines Arbeitsplatzes der individuellen Leistungsfähigkeit des jeweiligen Arbeitnehmers entsprechen. Nur so kann er sein Potential zum Wohle des Unternehmens entfalten.
Krankheitsbedingten Fehlzeiten, mit denen bei älteren Arbeitnehmern häufiger zu rechnen ist, kann dadurch vorgebeugt werden, dass diese im Rahmen der Arbeitsorganisation von besonderen physischen Belastungen verschont werden.
Die vorstehenden Ausführungen gelten im Übrigen keineswegs nur für den Bereich technischer und kaufmännischer Angestellter.
Erst kürzlich teilte ein Firmenchef dem Verfasser dieses Artikels freudestrahlend mit, dass er einen 56-jährigen Kundendienstmonteur – der zuvor arbeitslos gewesen war – eingestellt habe. Er sei nicht nur von der Fachkompetenz des neuen Mitarbeiters, sondern auch von dessen Flexibilität und Leistungsbereitschaft begeistert. Er wolle das zunächst zeitbefristete Arbeitsverhältnis umgehend in ein unbefristetes Arbeitsverhältnis umwandeln.
Eine ausgewogene Personalstruktur, in der auch ältere Arbeitnehmer ihren Platz haben, kann also durchaus zur „Demografiefestigkeit“ der Unternehmen beitragen.
Übrigens: Der Verfasser dieses Artikels gehört auch zur Silver Generation.