Von den Vorteilen eines GA-Forums

Am Fuße der schwindenden Gletscher von Eiger, Mönch und Jung­frau klang das Thema Nachhaltigkeit plötz­lich nicht mehr abstrakt, sondern wur­de für alle Teilneh­mer des von Saia Bur­gess Ende Juni veran­stalteten Forums „Ge­bäu­de­auto­ma­tion und Nach­haltig­keit“ konkret spürbar. Doch um das Thema nachhalti­ges Wirt­schaften ging es nur in Punkto Energie. Die größte Bedeutung hatte der Aspekt der Nachhaltigkeit von Gebäudeautoma­tions­sys­temen.

Wie schafft man es in ei­nem Lebenszyklus von mehr als 20 Jah­ren wenig Ärger, Mühe und Kosten sowie gleichzeitig alle technischen Freiheiten zu haben?

Antworten und Erkenntnisse auf solch grundlegende Fragen lassen sich nur schwer auf großen, unübersichtlichen Kongressen gewinnen. Auch Messen sind hier wohl zu oberflächlich und marktschreierisch. Es werden Informationen aus erster Hand mit guten Praxisbeispielen und den intensiven Austausch mit Experten der Gebäudebranche benötigt. Exakt diese Möglichkeit bot das Forum an.

Der Teilnehmerkreis war auf 70 Profis aus Planungsunternehmen, Betreibern und unabhängigen Systemintegratoren begrenzt. Insgesamt war ein Gebäudeautomationsprojektvolumen von mehr als 200 Mio. €/a versammelt. Bei diesem Volumen war der Vertreter und Vortragende der öffentlichen Auftraggeber (AMEV) noch nicht einmal mitgerechnet.

Ein Highlight der Veranstaltung war sicherlich der Vortrag der Fraport AG , Betreiberin des Frankfurter Flughafens. Bernd Hanke, Leiter des Airport Faciltiy Management, schilderte seine Erfahrungen mit der Gebäudeautomation mit den bislang fünf installierten Herstellern. Die Aussagen bezüglich der Erfahrungen bei der Umstellung auf BACnet waren sehr hilfreich. Hohe Einsparungen von 30 % werden dort durch die Offenheit mit BACnet realisiert. Es wurde aber auch deutlich, dass diese nur durch höheren Anfangsaufwand bei der Planung und strikte Kontrolle der technischen BACnet Vorgaben bis hin zum laufenden Betrieb erreicht werden. Wer dort spart oder nachlässig ist, findet sich plötzlich mit einer proprietären BACnet-Implementierung wieder; und hat mehr Kosten als ohne BACnet.

Neben fünf Schlüsselvorträgen von Betreibern und Planern gab es im Rahmen des Forums auch eine Führung durch den 35 km langen Lötschbergtunnel. Dabei erklärte der Betreiber des Tunnels, welche Erfahrungen er mit seinem Automationssystem von mehr als 2000 Steuerungen seit der Inbetriebnahme im Jahr 2007 gemacht hat.


Jürgen Lauber, Geschäftsführer Saia Burgess

x

Thematisch passende Artikel:

Ausgabe 11/2011 Saia-Burgess contra proprietäre Systeme

BACnet – Transparenz und Kontrolle

BACnet ist weltweit erfolgreich und verzeichnet auch in Deutschland ein starkes Wachstum. Denn dank BACnet können alle Geräte/Systeme der Gebäudetechnik miteinander kommunizieren und interagieren....

mehr
Ausgabe 01/2011

Die BACnet-„Praxis” im Fernen Osten

Welche Erkenntnisse kann man gewinnen, wenn man eine Woche in China zum Thema BACnet unterwegs ist? Was bedeuten diese für das Thema BACnet in Mitteleuropa? Eine Woche im Oktober 2010 in China zu...

mehr
Ausgabe 04/2012 AMEV-Empfehlung

„BACnet 2011“

Der Arbeitskreis Maschinen- und Elektrotechnik staatlicher und kommunaler Verwaltungen (AMEV) hat in der systemübergreifenden Arbeitshilfe „Gebäudeautomation 2005“ allgemeine Empfehlungen für...

mehr
Ausgabe 10/2017 Muster-Lastenheft für die MBE

Empfehlung „BACnet 2017“

In der Gebäudeauto­mation nimmt das in ISO 18486-5 normierte Kommunika­tionsprotokoll BACnet weltweit eine herausragende Stellung ein. Das Protokoll wird zur Anpassung an die Anforderungen weiterer...

mehr
Ausgabe 09/2019 Mit hohem Sicherheitsstandard

IEC-Steuerung

Saia Burgess Controls (SBC) präsentiert mit der IEC-Steuerung den Einstieg in eine neue Generation der PCD-Technologie. Bei der Entwicklung der Saia-„PCD3.M6893“ standen die Cyber Security und die...

mehr