Vorbild für die Gebäudetechnik?
Derzeit bewegt sich viel in der deutschen Industrie. Vernetzte, automatisierte Fabrikationen im Sinne des Gedankens „Industrie 4.0“, der schon auf der Hannover Messe 2013 eine wichtige Rolle gespielt hat, die Entdeckung des Themas Energieeinsparung, um Kosten zu senken, und der (Wieder-)Einstieg in die Energieerzeugung in den Fabriken, um mehr Einfluss auf die Energiekosten zu bekommen, sind nur drei Punkte, die die Messe in diesem Jahr prägen werden.
Um das in der Hightech-Strategie der Bundesregierung festgelegte „Zukunftsprojekt Industrie 4.0“ weiterzuführen, wurde 2013 die Plattform „Industrie 4.0“ gegründet und auf der letzten Hannover Messe vorgestellt. Ziel der beteiligten Verbände BITKOM, VDMA und ZVEI ist es, Technologien, Standards, Geschäfts- und Organisationsmodelle zu entwickeln und umzusetzen. Nun muss sich zeigen, wie aus Konzepten Realität wird und welche Vorteile erzielt werden können. Eine Demonstrationsanlage auf der „Industrial Automation“ soll in Halle 8 anhand einer Produktionslinie die „vierte industrielle Revolution“ veranschaulichen.
Rund ein Viertel aller Aussteller beschäftigt sich mit den Themen der Energieerzeugung, -verteilung oder -speicherung – die Transformation der Energiesysteme spielt eine Hauptrolle. „Smart Grids“ gehören dabei ebenso zu den Messetrends wie der Verbund dezentraler Energieerzeuger zu einheitlich regulierten, virtuellen Kraftwerken oder Kombikraftwerke, die erneuerbare Energien und Speichertechnologien verbinden. „Unternehmen möchten sich vor Stromschwankungen sowie Netzausfällen schützen und Probleme mit der Versorgung frühzeitig erkennen. Lösungen dafür bieten die Aussteller in den Energietechnik-Hallen 12 und 13“, erklärt Marc Siemering, Geschäftsbereichsleiter der Hannover Messe bei der Deutschen Messe AG.
Ein Schwerpunktthema des Gemeinschaftsstandes Wasserstoff + Brennstoffzellen + Batterien ist die Speicherung von regenerativ erzeugter Energie. Das Interesse am Thema zeigt sich in der größten Ausstellungsfläche seit Bestehen des Gemeinschaftsstandes. Erwartet werden ca. 150 Aussteller aus 25 Ländern, die sich auf über 5000 m² in Halle 27 präsentieren.
Als knappes Gut spielt Wasser in der EU-Umwelt- und -Industriepolitik eine immer wichtigere Rolle. Im Januar 2014 forderte die Kommission Frankreich und Italien auf, die Abwasserbehandlung zu verbessern und die Wasserrahmenrichtlinie umzusetzen. Wasser ist auch ein wichtiger Schwerpunkt der „IndustrialGreenTec“ in Halle 13. Dort werden Umwelttechnologien sowie Verfahren und Produkte zur Wasser- und Abwasseraufbereitung vorgestellt. Hier findet zudem die Ausstellung „InwaterSolutions“ statt, die erste internationale Leistungsschau für industrielle Unterwasserlösungen.
Eine interessante Sonderfläche auf der Hannover Messe ist der „Pumpenplatz“, der sich zum Kompetenzzentrum für Pumpen, Pumpensysteme und -komponenten entwickelt. In diesem Jahr präsentieren sich 30 Branchenvertreter auf rund 800 m2 Fläche in Halle 15.
Die tab-Redaktion ist, wie in den Vorjahren für Sie vor Ort, um Anregungen und Innovationen zu finden, die sich auf die Gebäudetechnik übertragen lassen.