Wärmewende, Stromwende, Fahrzeugwende
Am Anfang steht der Wille zur Veränderung!
Der Heizenergieverbrauch sinkt. Soweit die erfreuliche Nachricht des vom Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung veröffentlichten „Wärmemonitor 2015“. Dennoch liegt der durchschnittliche Heizenergiebedarf im Süden und Südosten Deutschlands noch immer bei etwas unter 120 kWh/m2a und im Norden und Nordwesten noch bei über 150 kWh/m2a. Bis zu einem durchschnittlichen Gebäudebestand im KfW-55-Standard oder gar von nahezu nZEB (nearly zero-energy buildings) ist es noch ein weiter Weg. Denn festgestellt wurde auch, dass das Volumen der energetischen Sanierungen gegenüber dem Jahr 2010 erheblich gesunken ist.
Mit dem Neubausektor kommt ein zweiter Aspekt hinzu. Denn wenn auch dort bereits gute Werte erreicht werden, bedeutet jeder Neubau mehr auch erst einmal ein Mehr an Energiebedarf. Wenn daher der Bestand nicht stärker in den Blick genommen wird, kann man sich von den Zielen der Energiewende genauso schnell verabschieden wie von dem Ziel, bis 2020 1 Mio. Elektrofahrzeuge auf Deutschlands Straßen zu haben.
Es nützt nichts, den Kopf in den Sand zu stecken. Es bedarf vermehrter Anstrengungen, auf wirtschaftlichem Weg zu einem geringeren Energieaufwand zu gelangen.
Die Dieselaffäre im PKW-Sektor – von LKW ist bislang noch nicht einmal die Rede – zeigt, dass es nicht ausreicht, strengere Anforderungen vorzugeben. Es bedarf noch größerer Bemühungen, als Industrienation zu zeigen, dass es klappt, eine Energiewende mit den unterschiedlichen zur Verfügung stehenden Möglichkeiten mit einem wirtschaftlichen Erfolg zu koppeln. Es geht um ein energieoptimiertes Wirtschaften, das es erlaubt, mit weniger Energieeinsatz mehr zu erlangen. Die Wirkungsgrade der Systeme sind zu optimieren und Anlagen noch stärker als bisher miteinander zu vernetzen. Und vielleicht hilft es auch, selbst ein wenig bescheidener zu werden. Denn nur dadurch, andere zu einem Verzicht aufzufordern, wird eine Energiewende endgültig zur Utopie.
Es wäre an der Zeit, unkonventionell zu denken und neue Ideen zuzulassen.