Warmwasser im großen Stil

Systemtechnik für die Indoor-Wasserwelt „Rulantica“

Wer Badespaß mit einer Prise Action mag, kommt an Rulantica im baden-württembergischen Rust nicht vorbei. Damit sich die Besucher in der neuen, mehr als 32.000 m2 großen, Wasserwelt und im zugehörigen 4-Sterne-Superior-Hotel Krønasår jederzeit wohlfühlen, stehen die passenden Wärmeerzeuger zur Verfügung.

Drei Gas-Brennwertkessel „Logano plus SB825“ mit je 1,9 MW Leistung von Buderus bilden das technische Rückgrat für Wärme- und Warmwasserkomfort in großem Stil. Das Großprojekt war aufgrund seiner Dimensionen auch für die Buderus-Niederlassung Freiburg und den ausführenden SHK-Fachbetrieb Mau GmbH aus Kappel-Grafenhausen nicht alltäglich. Konzeptionell unterstützt hat die Planungsgruppe VA aus Hannover. 

Dass die technische Gebäudeausrüstung einiges bewältigen muss, lässt sich allein schon anhand der Rahmenbedingungen vermuten: 27 Attraktionen, darunter 17 Wasserrutschen, ein großes Wellenbecken und einen 250 m langen „Lazy River“ vereint die Indoor-Wasserwelt der Familie Mack, auch Inhaber des in der Nähe gelegenen Europa-Parks. 180 Mio. € wurden insgesamt investiert. Damit es die Badegäste stets warm haben, wird die Halle auf bis zu 32 °C geheizt, auch das Badewasser liegt in diesem Temperaturbereich – 4.000 m2 Wasserfläche weist die Erlebniswelt vor. Das an Rulantica angegliederte Hotel Krønasår wird vom selben Heizsystem mit Wärme und Warmwasser versorgt. Gut 300 Zimmer und Suiten sowie Restaurants und Bars umfasst das im nordischen Stil gehaltene Gebäude. Für die Kühlung des Hotels sind außerdem zwei Absorptionskältemaschinen in Betrieb, diese benötigen eine Vorlauftemperatur von 90 °C.

Aus einer Hand

Ein Heiz- und Kühlsystem dieser Größenordnung ist sorgfältig zu planen: „Von den ersten Gesprächen und Abstimmungen bis zur finalen Anlagenkonfiguration dauerte es etwa ein Jahr“, sagt Lutz Könecke von der Planungsgruppe VA. Leistung, Effizienz und Betriebssicherheit der Wärmeerzeuger standen immer an oberster Stelle. Buderus konnte diese Anforderungen mit den drei „Logano plus SB825“ erfüllen – und sicherstellen, dass diese als Spitzenlastkessel optimal mit allen anderen Komponenten im Heizsystem zusammenarbeiten, etwa mit zwei Blockheizkraftwerken. Die Kessel überzeugen mit dem Dreizug-Prinzip: Die Bauweise und der wassergekühlte Feuerraum bieten ideale Voraussetzungen für einen schadstoffarmen Betrieb, besonders in Verbindung mit den auf die Kessel abgestimmten, modernen Brennern. Durch die optimierte Feuerraumgestaltung und das Wasserleitsystem sind die „Logano plus SB825“ sehr zuverlässig und betriebssicher. Per Kran und Schwerlastrollern gelangten die Großkessel an ihren Bestimmungsort. Conny Lindner hat die Heiztechnik installiert: „Die Dimensionen sind schon außergewöhnlich, da galt ‚Alles schweißen, nichts pressen´“, erklärt der Fachhandwerker vom SHK-Betrieb Mau.

Als Systemexperte und Heiztechnik-Komplettanbieter hat Buderus außer den Gas-Brennwertkesseln auch einen Großteil der darüber hinaus benötigten Komponenten geliefert, darunter Armaturen, Pumpen, Druckhaltung sowie zwei riesige Pufferspeicher mit je 30.000 l Fassungsvermögen. „Wichtig war bei diesem Projekt nicht nur, dass alle Buderus-Produkte untereinander, sondern auch mit den Partnerprodukten im Gesamtsystem zusammenarbeiten“, sagt Jörg Sarau, Leiter der Buderus-Niederlassungen Freiburg/Karlsruhe/Schwenningen.

Systemkompatibilität gilt auch für die Regelung, wie Michael Amann erklärt, Projektmanager technischer Systemvertrieb bei Buderus: „Das Regelsystem ,Logamatic 5000‘ der Kessel ist über Modbus TCP/IP-Schnittstelle an die übergeordnete Gebäudeleittechnik angebunden und erhält so alle nötigen Betriebsdaten.“ Einzelne Kessel werden über einen 0 bis 10 V-Eingang des Regelgerätes „Logamatic 5311“ angefordert. Jedes Regelgerät beinhaltet außerdem vier Modulsteckplätze, so dass sich das System bei Bedarf mit zusätzlichen Funktionsmodulen erweitern lässt.

 

Läuft tadellos

Die bisherigen Erfahrungen mit dem neuen Heizsystem sind durchweg positiv, wie Andreas Beil vom Europa-Park berichtet. Zusammen mit seinem Kollegen Martin Glaser vom Technischen Baumanagement kümmert er sich um die Technik hinter den Kulissen. „Die Anlage lief von Beginn an einwandfrei, wir optimieren weiter im laufenden Betrieb. Es dauert rund ein Jahr, bis das System einmal in allen Betriebszuständen gearbeitet hat, also beispielsweise bei unterschiedlichen Außentemperaturen und verschiedenen Anforderungen an Heizwärme und Warmwasser je nach Auslastung des Hotels und des Wasserparks“, erklärt Andreas Beil. Der SHK-Fachbetrieb Mau wartet die Heizkessel zweimal jährlich, wie Geschäftsführer Gunther Mau erklärt: „Wir reinigen Kessel und Brenner, kontrollieren die Brennereinstellungen und die Pumpen. Außerdem werden die Sicherheitskette und die Sicherheitstemperaturbegrenzung überprüft.“ Auch ob die Notabschaltung funktionsgemäß arbeitet, werde dabei kontrolliert. Grund zur Beanstandung gibt es bis dato nicht: „An Buderus schätzen wir die Qualität der Produkte, wir hatten noch nie Probleme damit“, sagt Gunther Mau, „Und die komplette Systemabdeckung vom Kleinteil bis zum Großkessel über einen Ansprechpartner ist ein Alleinstellungsmerkmal, das kenne ich von anderen Herstellern so nicht.“

Fazit

Wärme und Warmwasser bis in die Spitzenlast: Mit der Kaskade aus drei Gas-Brennwertkesseln „Logano plus SB825“ sind Rulantica und das Hotel Krønasår für alle Anforderungen gerüstet. Die leistungsstarken Wärmeerzeuger sind für ein komfortables Monitoring über ihre Regelung in die übergeordnete Gebäudeleittechnik eingebunden. Dank Dreizug- sowie Brennwerttechnik profitieren die Anlagenbetreiber zudem von hervorragenden Verbrennungswerten und einem effizienten, schadstoffarmen Betrieb.

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