Nachfrage: Marktentwicklung von politischen Impulsen geprägt
10.04.2024Im ersten Quartal 2024 ist eine schwankende Nachfrage nach verschiedenen Heizungssystemen zu erkennen, von fossil bis erneuerbar. Das zeigt die Online-Nachfrage des DAA WärmeIndex. Was sich dabei herausstellt: Förderungen und Interesse korrelieren hoch. In der Kalenderwoche 9 steigt das Interesse an Erneuerbaren deutlich – seit diesem Zeitpunkt war die Antragstellung für die Heizungsförderung wieder möglich. Auch der zuvor gestiegene Positivtrend bei Ölheizungen ging seitdem zurück.
Abhängigkeit von der Politik
Als es in der KW 9 wieder möglich war, Fördermittel für den Heizungstausch zu beantragen, bleibt der Nachfragetrend für Erneuerbare über dem für Fossile. Nach Bekunden von DAA bestätigt dieses Bild, was auch Branchenverbände wie der Bundesverband Wärmepumpe e. V. (BWP) und der Bundesverband der Deutschen Heizungsindustrie (BDH) angemahnt haben: Politische Signale, so auch die verlässliche Bereitstellung von Fördermitteln, wirken sich direkt auf den Markt aus – positiv wie negativ. Beide Verbände fordern daher Maßnahmen der Regierung, um den „Wärmepumpenhochlauf“ wieder voranzubringen. Ansonsten befürchten sie im Jahresverlauf 2024 eine Stagnation bis hin zum Rückgang auf dem Wärmepumpenmarkt.
Der Indexwert für erneuerbare Heizungen steig in der neunten Kalenderwoche stark an – zu diesem Zeitpunkt war die Antragsstellung auf Fördermöglichkeiten bei der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) wieder möglich.
Bild: DAA
„Es stellt sich die Frage, wann der Markt ohne politische Einflussnahme auskommt. Ziel muss es weiterhin sein, eine effiziente und massentaugliche Technologie in einem kalkulierbaren und stabilen Rahmen zu etablieren. Sowohl die Entwicklung im Bereich der Energiesysteme, wie die Kombination einer Wärmepumpe mit PV und smarter Steuerung, als auch der technologische Fortschritt hinsichtlich höherer Vorlauftemperaturen lassen da hoffen, dieses Ziel auch ohne die helfende Hand des Staates zu erreichen“, sagt Malte Steingrube, einer der DAA-Geschäftsführer.
Höhere Indexwerte bei Wärmepumpe und Ölheizung
Die erhöhte Nachfrage an Pelletheizungen zeigt sich an denen im Vergleich höheren Indexwerten.
Bild: DAA
Anhand der indexierten Entwicklung der Nachfrage bzgl. verschiedener Heizungssysteme sieht DAA vor allem höhere Indexwerte bei Wärmepumpe und Ölheizung. Letztgenannte hatten im Januar mit 110 Indexpunkten ihr Quartalshoch. In absoluten Zahlen liegt das Interesse an der Wärmepumpe weiterhin vorn – mit 90 Indexpunkten in der KW 9 wurde der Monats-Höchstwert erreicht. Lediglich nach der Veröffentlichung des novellierten Gebäudeenergiegesetzes 2024 am 19. Oktober wurde eine abnehmende Tendenz in der Nachfrage verzeichnet. Der Nachfrage-Peak der Pelletheizung liegt Ende Februar bei 116 Indexpunkten. Das Interesse an Solarthermie entwickelt sich langsam, aber stetig positiv, mit einem Höchstwert von 68 in der zwölften Kalenderwoche.
Über die Online-Nachfrage
Der WärmeIndex stützt sich auf die Online-Nachfrage nach sowohl regenerativ als auch fossil betriebenen Heizungssystemen und wird von DAA aus Hamburg erhoben. Dieser ist ein deutscher Online-Dienstleister und Portalbetreiber für regenerative Energietechnik und ist auf Anfragen zu Heiztechnik, Photovoltaik, Sanierung und Energieeffizienz spezialisiert. Die Portale von DAA verzeichnen nach eigenen Angaben eine durchschnittliche monatliche Besucherzahl von etwa 500.000 Seitennutzern. Der WärmeIndex basiert auf den Anfragen nach Heizungssystemen, die auf den Portalen von DAA abgegeben wurden. Für die mit fossilen Brennstoffen betriebenen Systeme werden hierfür die Öl- und Gasheizung betrachtet – für die mit erneuerbaren Energien betriebenen Heizungen hingegen Wärmepumpe, Solarthermie und Pelletheizung.