Veranstaltungsreihe erfolgreich beendet
Kombination zentraler Lüftungstechnik mit dezentralen Luft-/WasserkomponentenUnter dem Titel „Behaglichkeit und höchste Energieeffizienz – Zentrale und dezentrale Luft- und Raumklimatechnik ganzheitlich geplant!“ fand zwischen Mai und September 2012 in insgesamt zehn deutschen Städten die Seminarreihe 2012 der Firmenkooperation AL-KO Emco Klimasysteme statt. Fachplaner, Architekten, Anlagenbauer, Generalunternehmer und Betreiber konnten sich im Rahmen der Veranstaltungsreihe umfassend über energetisch effiziente und optimal aufeinander abgestimmte Komplettsysteme in Nichtwohngebäuden informieren. Namhafte Referenten aus der Wissenschaft und Praxis erläuterten in fünf Vorträgen die technischen und wirtschaftlichen Zusammenhänge der Kombination von zentraler bedarfsorientierter Lüftungstechnik und dezentralen Luft-/Wasserkomponenten und stellten dabei die Vorteile ganzheitlich und objektbezogen geplanter Komfortlösungen vor.
Über „Nachhaltigkeit bei klimatechnischen Systemlösungen in modernen Gebäuden am Beispiel der VDI 3804“ informierten Prof. Dr.-Ing. Bernd Boiting vom Fachbereich Energie-Gebäude-Umwelt der Fachhochschule Münster und Prof. Dr.-Ing. Michael Haibel vom Fachbereich Gebäudeklimatik und Energiesysteme der Hochschule Biberach. Zu den Kernaussagen der Wissenschaftler gehörte, dass Nachhaltigkeit in klimatechnischen Systemen moderner Gebäude die Berücksichtigung und Verknüpfung unterschiedlicher Teilaspekte verlangt. Hierzu zählten unter anderem höchste Anforderungen an die Behaglichkeit im Raum, die bedarfsorientierte, individuelle Anpassung der Technik im Rahmen einer umfassenden energetischen und wirtschaftlichen Bewertung sowie eine gut abgestimmte und einfach zu bedienende Regelung für das Gesamtsystem.
Dipl.-Ing. Stefan Bauer M. Sc., Leiter Projekt Account / Produktmanagement bei Emco Klima und Dipl.-Ing. Frank Bolkenius, Leiter Forschung und Entwicklung beim Lingener Unternehmen referierten zum Thema „Behaglichkeit im Raum. Randbedingungen für die Auslegung von dezentralen Luft-/Wassersystemkomponenten“. Einer eingehenden Erläuterung von Grundlagen der Behaglichkeit – des thermischen Zustandes des Körpers, der lokalen Einflussfaktoren, der Raumluftqualität sowie der Raumakustik – folgte die Vorstellung der verschiedenen Luftführungssysteme und Komponenten zur Raumtemperierung. Konkrete Praxisbeispiele, anhand derer die Vorteile und vielseitigen Einsatzmöglichkeiten dezentraler Lüftungs- und Klimatechnik aufgezeigt wurden, rundeten den Vortrag ab.
Die „Zentrale bedarfsorientierte Lüftungstechnik – Randbedingungen für die Komponentenauslegungen im Zusammenspiel mit Luft-/Wassersystemen“ präsentierte im dritten Vortrag Dipl.-Ing. Martin Törpe, Senior Manager Systems Technology bei AL-KO. Der Frage nachgehend, was bei der Planung einer Bedarfslüftung zu berücksichtigen sei, wurden die einzelnen Komponenten der zentralen Lüftungstechnik insbesondere unter energetischen Gesichtspunkten vorgestellt. Dabei hob Törpe vor allem die Bedeutung des Wärmerückgewinnungssystems, der Luftförderung, der Überwachung der Filterverschmutzung sowie des Regelverhaltens von Lufterhitzer und Kühler beim bedarfsorientierten Betrieb hervor. Den Abschluss des Referats bildeten Erläuterungen zu relevanten Regelwerken, wie etwa der DIN EN 13779, der DIN EN 15251, der DIN V 18599 sowie der EnEV.
Dipl.-Ing. Thomas Henrichsmann, Entwicklung Fachbereich MSR bei Emco Klima sowie Nico Frühinsfeld, Forschung und Entwicklung Regelungstechnik bei AL-KO gingen in ihrem Vortrag „Verbindende Regelungstechnik zwischen dezentraler Lastabfuhr im Raum und bedarfsgerechter Lüftung“ auf die Notwendigkeit eines engen, systemübergreifenden Zusammenspiels der zentralen Lüftungs-/Klimaanlage und der Zonenregelung ein. Anhand von verschiedenen Szenarien wurde verdeutlicht, dass ein übergeordnetes, ganzheitliches Regelungskonzept die Leistungsanforderungen an die jeweiligen Systemkomponenten optimal aufeinander abstimmt. Dies führe zu einem energieeffizienten Betrieb des Gesamtsystems bei gleichzeitig hohem Komfort für den Nutzer.
Zum Ende der Veranstaltungsreihe zogen Prof. Dr.-Ing. Bernd Boiting und Prof. Dr.-Ing. Michael Haibel in dem Referat „Energetische Bewertungen“ ein gemeinsames Fazit. Die Kombination zentraler bedarfsorientierter Lüftungstechnik mit dezentralen Luft-/Wasserkomponenten bringe insbesondere bei hohen Anforderungen an Energieeffizienz, Behaglichkeit und Wirtschaftlichkeit deutliche Vorteile mit sich. Hierzu zählten eine optimale Raumausnutzung bei Sanierungen, die Möglichkeit der Einbindung regenerativer Energien und freier Kühlung, verbesserte Wirkungsgrade bei der Kälteerzeugung, niedrige Betriebskosten sowie Platzeinsparung bei Neubauten. Daher waren sich die Experten einig, dass die Nachfrage nach derartigen Kombinationslösungen stetig steigen werde.