Wärme und Kälte „klimafreundlich“ aus dem Erdreich
Verfuß GmbH übernimmt Alleinvertrieb für Enercret-ModellMit ein und derselben Technik bei Bedarf umweltfreundlich heizen oder kühlen: Durch gezieltes „Anzapfen“ des Erdreichs als Energiequelle ist dies möglich. Das von der Firma Enercret (www.enercret.de) aus Österreich entwickelte Prinzip nutzt dazu in den Boden eingelassene Betonpfähle, Bodenplatten, Schlitzwände oder andere erdberührte Betonteile als Wärmetauscher. Sowohl in Europa als auch in Asien wurde die Technologie schon im großen Maßstab eingesetzt – in Flughäfen, Büro- und Verwaltungsgebäuden, öffentlichen Bauten, aber auch in Ein- und Mehrfamilienhäusern. Jetzt hat die Bauunternehmung Verfuß (www.verfuss.de) aus Hemer (Sauerland) in ihrem Tätigkeitsgebiet den Alleinvertrieb für die nachhaltige Nutzung der regenerativen Energie nach dem Enercret-Modell übernommen. Erste Projekte sind in Deutschland bereits angelaufen.
Vereinfacht ausgedrückt, entzieht das Enercret-System dem Boden Wärme, um damit im Winter Gebäude zu beheizen; im Sommer wird umgekehrt überschüssige Wärme in den Boden abgeleitet, so dass eine Kühlung der Raumluft erfolgt. Dabei werden erdberührte Betonteile über ein Rohrsystem mit einer Absorber- bzw. Trägerflüssigkeit durchströmt, die für den Transport der Wärmeenergie sorgt.
Pumpe fördert Erdwärme aus rund 20 m Tiefe zu Tage
Doch woher kommt die Wärmeenergie? Die Temperatur der Erde in einer Tiefe von 10-20 Metern beträgt in Mitteleuropa im Mittel etwa 10 - 12 °C. In den darüber liegenden Schichten wird die Erdtemperatur von der Witterung beeinflusst. Auf jeden m2 Erdoberfläche wirken jährlich ca. 1100 kWh Sonnenenergie ein. In tieferen Erdschichten überwiegen geothermische Einflüsse, sodass sich die Erdmasse alle 33 m Tiefe um etwa 1 Grad erwärmt.
Mit der Wärmepumpe kann dem primärseitigen Kreislauf über die Fundament-Bauteile Wärme aus dem Erdreich entzogen und auf ein höheres, für Heizzwecke geeignetes, Temperaturniveau gebracht werden. Während in den Betonfundamenten Temperaturen von durchschnittlich 13 °C vorherrschen, erzeugt die Wärmepumpe Heizmedium-Temperaturen von 25-40 °C, was für Deckenstrahlungs- oder Bauteilheizung völlig ausreichend ist. Dabei können mit einem Kilowatt Strom – für den Antrieb der Wärmepumpe – zusätzliche vier Kilowatt emissions- und kostenlose Erdwärme für die Gebäudeheizung gewonnen werden.
Langfristige Garantie für Leistungsfähigkeit
Aber nicht nur die Wärmegewinnung in der kalten Jahreszeit ist für ökonomisch und ökologisch denkende Betreiber interessant. Geschäftsführer Dipl.-Ing Georg Verfuß: „Durch den vermehrten Einsatz von technischen Geräten in den Büros und großen Glasflächen im Fassadenbereich sowie durch die verbesserte Isolation der Gebäude muss in Zukunft mit einem erhöhten Bedarf für Gebäudekühlung gerechnet werden. Mit der zunehmenden Kühlung wird auch die Erdkoppelung der Gebäudemasse immer interessanter.“
Welche Potentiale zur Senkung der Betriebskosten bestehen, und wie hoch der Beitrag zur Entlastung der Umwelt ist, erläutern Experten der Bauunternehmung Verfuß in ausführlichen Beratungen. Eine Simulationsberechnung, die auf jedes Bauprojekt individuell angepasst wird, zeigt die entsprechenden Effekte auf.