Energie sparen mit Lüftung und Wärmerückgewinnung
Primärenergiebedarf in vergangenen 30 Jahren deutlich gesunken 04.08.2022Aufgrund der aktuellen Situation – bedingt durch den Krieg in der Ukraine – ist ein sparsamer Umgang mit Energie noch wichtiger geworden. Neben dem Ausbau an Erneuerbaren Energien ist Energieeffizienz heute ein entscheidender Faktor, um u. a. eine zuverlässige und bezahlbare Versorgung mit Gebäudewärme sicherzustellen, betonen der Bundesindustrieverband Technische Gebäudeausrüstung e. V. (BTGA), der Fachverband Gebäude-Klima e. V. (FGK) und der Herstellerverband Raumlufttechnische Geräte e. V. (RLT-Herstellerverband) in einer gemeinsamen Mitteilung.
Primärenergieverbrauch: AG Energiebilanzen, Auswertungstabellen zur Energiebilanz, Stand 09/2021; Jahre 2020 und 2021: AG Energiebilanzen, Primärenergieverbrauch Jahr 2021, 21. Dezember 2021; Bruttoinlandsprodukt: Statistisches Bundesamt, Statistisches Bundesamt, Serie 18, Fachreihe 1.5, Tabelle 1.1, Stand 11/2021; Zielwert Primärenergieverbrauch 2020 und 2050: eigene Berechnung auf Basis des „Energieeffizienzstrategie 2050“ der Bundesregierung (2019)
Bild: Umweltbundesamt
Während das Bruttoinlandsprodukt in Deutschland seit 1990 preisbereinigt um fast 50 % gestiegen ist, benötigen wir heute rund 20 % weniger Primärenergie als damals. Wir gehen somit fast doppelt so effizient (Faktor 1,83) mit der Ressource Primärenergie um als 1990.
Ein wesentlicher Hebel für die Steigerung der Energieeffizienz sind Gebäude, zumal die Hälfte des Primärenergiebedarfs in Deutschland für die Bereitstellung von Wärme und Kälte eingesetzt wird. Gerade bedarfsgeregelte Lüftungsanlagen mit Wärmerückgewinnung können ganz erheblich dazu beitragen, Heizenergie effizient zu nutzen. Sie halten die Lüftungswärmeverluste gering, da ein großer Teil der Wärme aus der Abluft auf die Zuluft übertragen wird. Die Wärmerückgewinnung erreicht Arbeitszahlen von rund 20, das heißt, dass mit 1 kW Elektroenergie bis zu 20 kW an Wärme zurückgewonnen werden. Damit ist sie deutlich effizienter als Wärmepumpen, die eine Arbeitszahl von rund 4 aufweisen und damit aus 1 kW Elektroenergie bis zu 4 kW an Wärmeenergie bereitstellen können. „Durch die Wärmerückgewinnung wird die Heizwärme beim Lüften praktisch mehrfach genutzt“, erklärt FGK-Vorsitzender Prof. Dr.-Ing. Christoph Kaup. „Damit können wir den Gasverbrauch signifikant reduzieren.“ Zudem werden CO2-Emissionen wesentlich reduziert und die Innenraumluftqualität wird durch den kontinuierlichen Luftaustausch deutlich verbessert.