Biologisch abbaubarer Wärmeleitzusatz im Fußballrasen
Rasenheizungen sind in der 1. und 2. Fußball-Bundesliga sowie der 3. Liga vom DFB vorgeschrieben. Zum einen, weil sie den Spielbetrieb auch im Winter ermöglichen, zum anderen, weil Rasenheizungen das Verletzungsrisiko der Spieler deutlich verringern.
Christoph Strachwitz ist als einer der Greenkeeper mit für den Rasen des Hamburger Volksparkstadions verantwortlich. Vor dem Spiel hat ein Rasen perfekt zu sein, d. h. dicht, grün und exakt 2,8 cm hoch. Denn wenn das Spielfeld in schlechtem Zustand ist, kann es teuer werden: Ist der Boden zu hart, zu weich oder zu rutschig, steigt das Verletzungsrisiko der Spieler.
Vor allem aber braucht man, und das nicht nur im tiefsten Winter, eine Rasenheizung. Selbst bei Außentemperaturen von unter –20 °C wird die Bodentemperatur auf 14 °C gehalten. Das bedeutet eine extreme Anforderung für den Rasen und funktioniert nur bei einer optimalen Wärmeleitung. „Die Liste der Qualitäten, die ein guter Wärmeleitzusatz haben muss, ist lang“, erklärt Dr. Marco Bergemann von der Tyforop Chemie GmbH in Hamburg. „Er soll für eine effiziente Wärmeübertragung sorgen, vor Frost schützen und Korrosion verhindern. Er muss sich mit allen in der Anlage verwendeten Metallwerk- und Kunststoffen sowie Dichtungsmaterialien vertragen und thermisch in jeder Richtung extrem belastbar sein.“
In den rund 20 cm unter der Grasnarbe des Volksparkstadions verlegten Rohren fließen deshalb 8.000 l „Tyfocor“. Besonders ein Vorzug des Wärmeleitzusatzes ist für die Hamburger wichtig: Es ist biologisch leicht abbaubar – für den Einsatz in Rasenheizungen ein schlagendes Argument. Denn egal, wie sorgfältig eine Rasenheizung verlegt wird, Leckagen sind immer möglich: „Zum einen, weil der Boden immer ganz leicht in Bewegung ist“, erklärt Christoph Strachwitz, „vor allem aber, weil das Stadion in der fußballfreien Zeit auch für Konzerte und andere Großveranstaltungen genutzt wird.“ Und das heißt: Wo sonst lediglich 22 Fußballer laufen, rollen im Sommer schwere Maschinen mit großen Bühnenteilen, und bei großen Konzerten stehen tausende Menschen dicht an dicht und drücken so auf die 20 cm tiefer liegenden Leitungen. Wird eine undicht, spritzt es entweder in Form einer kleinen Fontäne aus der Erde, oder der Druck in den Leitungen fällt ab. „In beiden Fällen ist der Rasen rund um die betroffene Stelle natürlich hin“, sagt Christoph Strachwitz. Wichtig aber sei, dass kein größerer Umweltschaden entstehe: „Denn wenn wir hier anfangen, Sand, Kies und Erde zu entsorgen, muss auch der Rasen komplett ausgetauscht werden. Und das dauert dann schon ein bisschen länger.“
Einen Film gibt es unter www.tyfo.de/tyfocor-im-hamburger-volksparkstadion/.