Einsparpotentiale finden und umsetzen
Die Gebäudeautomation und mit ihr erschließbare Einsparpotentiale bieten sich an, da sie sich durch kurze Amortisationszeiten bei niedrigen Investitionskosten auszeichnen. So können Einsparpotentiale von 5 bis 20 % erschlossen werden, für die sich ein Amortisationszeitraum von neun bis fünf Jahren ergibt. Zudem bieten die durch die Gebäudeautomation anfallenden Daten die Grundlagen für ein Energiemanagement.
GA-Effizienzklassen nach DIN EN 15 232, die angepasst in die DIN V 18 599 Teil 11 aufgenommen wurden, bieten standardisierte Automationskonzepte. Diese Effizienzklassen bieten dem Bauherrn neue Möglichkeiten, den gewünschten Automatisierungsgrad für sein Gebäude vorzugeben.
Diese reichen von der Klasse D für ein nicht energieeffizientes System über C für ein Standard-GA-System und B für ein weiterentwickeltes GA-System und Energiemanagement bis zu einem hochenergieeffizienten GA-System und Energiemanagement der Klasse D. Damit kann ein Bauherr leichter abschätzen, dass eine höhere Investition in diesem Bereich auch mehr Funktionalität, Komfort und letztlich eine bessere Möglichkeit zur Energieeinsparung bietet.
An der Hochschule Biberach (HBC) wurde im Auftrag des ZVEI eine Studie zum Thema „Energieeffizienz durch Gebäudeautomation mit Bezug zur DIN V 18 599 und DIN EN 15 232“ erstellt. Die Kurzzusammenfassung der Studie (www.hochschule-biberach.de) wurde auf dem diesjährigen TGA Fachforum Gebäudeautomation thematisiert. In der genannten Studie wurde eine Literaturrecherche vorgenommen, in der die in Veröffentlichungen genannten Einsparpotentiale zusammengefasst wurden. Insgesamt wurden 117 Literaturquellen aufgenommen und nach Themen sortiert. So zeigten 38 Quellen im Bereich der Heizung Einsparpotentiale von 11 bis 25 % auf. Untersuchungen in den eigenen Seminarräumen bestätigten diese Werte. Dazu ist eine Anmerkung, die auch die Studie ergeben hat, von besonderer Bedeutung: Es kommt immer auf das Nutzerverhalten an. So können Nutzer, die sehr sorgsam mit der im Gebäude benötigten Energie umgehen, so gut sein, dass sich eine Automatisierung gar nicht erst lohnt. Im Gegensatz dazu können extreme Nutzer, Gebäudeautomationssysteme auch austricksen und so ein GA-System ad absurdum führen.
Ein weiteres Thema, das zukünftig stärker Beachtung finden muss, ist die Sicherheit von Systemen der TGA. Je häufiger Daten eines Systems über das Internet ausgetauscht oder konfigurier werden, umso wichtiger ist es, dass bei der Datenübertragung keine „Lecks“ entstehen, über die von unbefugter Seite in die Gebäudetechnik eingegriffen werden kann. Hier gilt es, bereits bei der Planung aufmerksam zu sein und ein Augenmerk auf potentielle Schwachstellen zu legen.
Beides, Gebäudeautomation und Sicherheitsaspekte, sind zukünftig integraler als bisher zu betrachten und zu behandeln.