„Kalte Flammen“

Für eine effiziente und schadstoffarme Verbrennung

Das Ziel klingt schwer zu verwirklichen: Biokraftstoffe weitgehend ungereinigt in aufgeladene Motoren einsetzen und die Schadstoffemissionen so weit reduzieren, dass eine kostenintensive und den Wirkungsgrad verschlechternde Abgasnachbehandlung durch Partikelfilter überflüssig wird. Dabei handelt es sich um realistische Ziele eines öffentlich geförderten Forschungsprojektes der Oel-Waerme-Institut GmbH (www.owi-aachen.de) in Kooperation mit der Universität Hannover und der AIXcellSYS GmbH.

Diese Vorentwicklung einer neuen Verbrennungstechnologie könnte zum Beispiel in BHKW zur Wärme- und Stromerzeugung zum Einsatz kommen, die mit flüssigen Brennstoffen wie Biodiesel oder Pflanzenöl betrieben werden. Das technische Konzept sieht vor, dass der Kraftstoff in einem dem Motor vorgelagerten Reaktor zunächst zu einem homogenen Gemisch verdampft wird. Dies soll mit der am OWI entwickelten „Kalte-Flammen“-Technologie unter hohem Druck von bis zu 5 bar geschehen, so dass auch aufgeladene Motoren mit einer optimierten Befüllung betrieben werden können. Das so entstehende Gasgemisch wird in einen stationären Einzylinder-Forschungsmotor zur Verbrennung eingemischt, wobei unterschiedliche Varianten aus homogener und partieller Vormischung getestet werden.

Weg zur CO2-neutralen Verbrennung

Ziel ist es, durch die autotherme Vorverdampfung das Brennverfahren so zu beeinflussen, dass sowohl die Stickoxid- als auch die Rußemissionen deutlich sinken und im Idealfall ein Partikelfilter zur Abgasnachbehandlung nicht mehr zwingend erforderlich ist.

Durch den Einsatz von biogenen Kraftstoffen kann eine weitestgehend CO2-neutrale
Verbrennung realisiert werden.

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