Vorzeigeprojekt in Hannover
Am 6. Dezember 2012 eröffnete der bundesweit erste Verbrauchermarkt im energiesparenden Passivhausstandard. Standort ist die Nullemissionssiedlung „zero:e park“ mit 300 geplanten Passivhaus-Wohngebäuden in Hannover-Wettbergen. Der von der meravis Wohnungsbau- und Immobilien GmbH erbaute REWE-Markt hat eine Verkaufsfläche von 1300 m2 und zeichnet sich dadurch aus, dass durch den geringen Energiebedarf der Ausstoß von klimaschädlichem CO2 30 % niedriger ist als bei üblichen neu errichteten Supermärkten dieser Größenordnung.
Das Passivhaus-Institut und der enercity-Fonds proKlima haben gemeinsam mit REWE und den Universitäten „Chalmers“ aus Göteborg sowie der ETH Zürich die Effizienzanforderungen für die einzelnen Komponenten entwickelt. Im Gegensatz zu Wohngebäuden wird der Energiebedarf bei einem Verbrauchermarkt nicht so stark durch die Qualität der Gebäudehülle beeinflusst, sondern vor allem durch Lebensmittelkühlung und Beleuchtung. Die Kühlung hat einen Anteil von rund 60 % und die Beleuchtung von rund 20 %. Somit lassen sich hier die größten Einsparungen erzielen.
Lebensmittelkühlung für Raumwärme
Eine herkömmliche Heizungsanlage für die Raumwärme gibt es nicht. Der Wärmebedarf wird hauptsächlich durch die Abwärme der Kälteanlage gedeckt. Anstelle einer Vielzahl von Kompressionskältemaschinen erfolgt die Kälteerzeugung zentral in einer sogenannten Verbundkälteanlage. Im Sommer kann die Wärme effizient nach außen abgeleitet werden, ohne den Verkaufsraum aufzuheizen. Nur wenn an sehr kalten Tagen die Abwärme der Kälteerzeugung nicht ausreicht, wird zusätzlich eine Außenluft-Wärmepumpe eingesetzt. Marktbeste effiziente Kühlmöbel kommen bei allen Geräten zum Einsatz. Dabei handelt es sich teilweise um Ausführungen, die in dieser Form noch nie realisiert wurden.
Die Beleuchtung ist besonders stromsparend ausgelegt: Die installierte Leistung der Beleuchtung beträgt nur 12 W/m2 Energiebezugsfläche.