ait-deutschland eröffnet Technology Center
Mehr als 4 Mio. € hat ait-deutschland in den Bau seines Technology Centers am Standort Kasendorf im Landkreis Kulmbach gesteckt. Clemens Dereschkewitz, Geschäftsführer von ait-deutschland, sieht dies als wichtige Investition in die Zukunft an: „Der Markt für Wärmepumpen, Chiller und andere nachhaltige Energielösungen wird sich in den nächsten Jahren sehr dynamisch entwickeln. Mit den Forschungs- und Testlabors sowie den umfangreichen Prüfeinrichtungen unseres Technology Centers sind wir für die heutigen und künftigen Anforderungen unserer Kunden hervorragend gerüstet.“
Kapazitäten versechsfacht
Mit seinem Technologiezentrum habe das Unternehmen seine Test- und Prüfkapazitäten versechsfacht, erklärt Dr. Joachim Maul, Bereichsleiter Technik bei ait-deutschland: „Wir haben damit deutlich mehr Möglichkeiten, unsere Produkte noch genauer unter die Lupe zu nehmen und deren Lebenszyklus noch besser zu simulieren. Und wir können mehrere Geräte gleichzeitig prüfen.“
Geräuschentwicklung auf dem Prüfstand
Zu den zentralen Messeinrichtungen und Highlights des zweigeschossigen Technology Centers zählen zwei klimatisierbare Akustikkammern. Hier lassen sich die Geräuschemissionen der aktuellen und künftigen Wärmepumpenmodelle nach dem normierten Prüfverfahren DIN EN 12102 exakt messen.
Um die Ergebnisse nicht zu verfälschen, sind die Kammern auf höchste Schallreduktion gegenüber der Umgebung ausgelegt . Darüber hinaus stehen die Geräte auf einem schwingungsentkoppelten Boden. Zudem wurde ein Raum speziell für Zuverlässigkeitstests integriert. Bis zu fünf Wärmepumpen oder Chiller können hier gleichzeitig auf Funktionalität, Robustheit und Langlebigkeit getestet werden – u.a. durch ständiges Ein- und Ausschalten. Dr. Joachim Maul: „Unsere Geräte werden intensiven Funktions- und Belastungstests unterzogen. So können wir einen kompletten Lebenszyklus unserer Produkte innerhalb weniger Wochen simulieren.“
Tests unter realen Betriebsbedingungen
Für die Außengeräte der Wärmepumpen verfügt das Technology Center über eigens eingerichtete Außenprüfstände, an denen reale Betriebsbedingungen simuliert und bis zu sechs Außenmaschinen parallel getestet werden können. Dazu gehören auch Systemtests von Speichern in Verbindung mit Wärmepumpen und die Simulation von Heizung und Brauchwarmwasserbereitung.
Mehrere Klimakammern im Inneren des Gebäudes dienen dazu, die Funktionalität von Wärmepumpen und Kältemaschinen bei Umgebungsbedingungen zwischen –25 und 50 °C zu testen und anhand der gewonnenen Erkenntnisse weiter zu optimieren. Hier wird es künftig auch darum gehen, die Abtauung der Wärmetauscher bei extrem niedrigen Temperaturen noch effizienter und energiesparender zu machen. „Wir haben die Klimakammern so dimensioniert, dass wir auch Chiller und größere Wärmepumpen bis 250 kW Leistung testen können“, erklärt Dr. Joachim Maul.
Herzstück: das Speichersystem
Das Herzstück des Technology Centers ist der Technikraum. Er enthält ein Speichersystem, bestehend aus fünf unterschiedlich temperierten Soletanks mit einem Gesamtfassungsvermögen von rund 21.000 l. Die Temperaturen in den Solespeichern reichen von –30 bis 60 °C. „Über diese Speicher versorgen wir alle Testeinrichtungen mit den benötigten Medien und gewinnen etwa 80 % der im Testbetrieb erzeugten Energie auch wieder zurück“, erklärt Dr. Joachim Maul. „Das Speichersystem ist die Basis dafür, dass wir im Technology Center weitestgehend energieautark arbeiten.“
Das zeigt: Energiespeicher sind ein wesentliches Element, wenn es um Effizienzsteigerung und den umweltschonenden Umgang mit Energie geht. Deshalb gibt es im neuen Technology Center einen eigenen Prüfraum, in dem Speicherverluste bei Stillstand gemessen werden, um diese Verluste weiter zu verringern. Geprüft wird nach dem Normverfahren DIN EN 16147.
Alle bei den Tests und Messungen gewonnenen Ergebnisse laufen in der Messwarte im Obergeschoss zusammen. Hier werden sie ausgewertet und für die anschließende Analyse aufbereitet. Für ausführliche Funktionstests von Sole-/Wasser-Wärmepumpen haben die Entwickler von ait-deutschland fünf Prüfstände installiert. „Auf diesen Prüfständen können wir jetzt mehr Geräte bis 100 kW Heizleistung auf Sole-/Wasser-Basis testen – auch solche mit höheren Leistungszahlen.“
Ergänzt werden die Einrichtungen durch einen Erstmuster-Prüfraum, in dem die Entwickler und Ingenieure die ersten neuen Geräte, die aus der Produktion kommen, genauestens unter die Lupe nehmen.
Im Kreativraum können Kunden über die Produkte und Dienstleistungen des Unternehmens informiert werden. „Wir haben das Technology Center auch als Kompetenzzentrum für unsere Kunden konzipiert. Hier erhalten sie Informationen aus erster Hand, woran man bei ait-deutschland arbeitet und welche Lösungen die Techniker und Ingenieure in Kasendorf für sie entwickeln“, so Technikchef Joachim Maul abschließend.