Pionierprojekt zur Nutzung von erneuerbarem Flüssiggas

Versorger testet regenerativ hergestellten Dimethylether (DME)

Im sächsischen Kesseldorf ist ein innovatives Projekt gestartet. Bis Ende 2024 werden dort drei Tanks inklusive Gastherme mit „Futuria DME“ betrieben, einem regenerativ hergestellten Dimethylether vom Krefelder Flüssiggas-Versorger Primagas. Im Fokus des Testbetriebs stehen die technischen Voraussetzungen für eine Nutzung des neuen regenerativen Gases in Flüssiggas- Versorgungsanlagen für Neu- und Bestandsgebäude.

In Kesselsdorf werden drei vollständige Heizungsanlagen vom Tank bis zur Gastherme errichtet und mit verschiedenen Flüssiggas- und DME-Mischungsverhältnissen betrieben.
Bild: Primagas

In Kesselsdorf werden drei vollständige Heizungsanlagen vom Tank bis zur Gastherme errichtet und mit verschiedenen Flüssiggas- und DME-Mischungsverhältnissen betrieben.
Bild: Primagas
Das Unternehmen hat bereits 2018 biogenes Flüssiggas auf den Markt gebracht und treibt nach eigenen Angaben den Einsatz nachhaltiger Brennstoffe stetig voran. 2020 wurde biogenes Flüssiggas in das Gebäudeenergiegesetz (GEG) aufgenommen – eine Bestätigung, dass biogenes Flüssiggas die Anforderungen an die Nutzung erneuerbarer Energien erfüllt. Auch im Zuge der aktuellen Diskussionen um die Novelle des GEG wird biogenes Flüssiggas als Erfüllungsoption berücksichtigt.

Wegweisendes Projekt

In Kesselsdorf werden drei vollständige Heizungsanlagen vom Tank bis zur Gastherme errichtet und mit verschiedenen Flüssiggas- und DME-Mischungsverhältnissen betrieben. Eine Testanlage wird dabei mit einem Mischungsverhältnis von 80 % Flüssiggas und 20 % regenerativem DME betrieben. Eine zweite prüft den Einsatz von 65 % erneuerbarem DME mit 35 % konventionellem Flüssiggas. Die dritte Testanlage wird zu 100 % mit regenerativem DME befüllt.

Mit dem Testbetrieb will das Unternehmen herausfinden, ob und inwieweit technische Komponenten wie Regler, Ventile und Leitungen für einen reibungslosen anteiligen, mehrheitlichen oder vollständigen Betrieb mit erneuerbarem DME angepasst werden müssen. Der Grund: „Futuria DME“ und Flüssiggas sind chemisch sehr ähnlich, aber nicht identisch, und wirken sich unterschiedlich auf Materialien aus. Bei Gasthermen und technischen Komponenten kooperiert der Versorger mit deutschen Marktführern aus den Bereichen Heizungstechnik und Gasanlagenbau. Ende 2024 sollen die Testergebnisse vorliegen. Die Tests werden außerdem über den gesamten Zeitraum durch ein renommiertes deutsches Prüfinstitut begleitet und nach den gesetzlichen Vorgaben zertifiziert.

Umweltschonende, CO2-reduzierte Brennstoff-Alternative

Dimethylether (DME) ist ein farbloses Gas, das sich schon unter geringem Druck verflüssigt, ähnlich wie Flüssiggas. Erneuerbarer DME wird aus Synthesegas gewonnen, das regenerativ aus Biomasse hergestellt wird. Zukünftig soll er auch aus anderen Ausgangsstoffen wie nicht recyclebaren Abfällen hergestellt werden, die bisher noch äußerst ineffizient verbrannt werden. Regenerativer Dimethylether wie das „Futuria DME“ von Primagas ist im Vergleich zu fossilen Energieträgern (wie Heizöl) in der Gesamtbilanz um bis zu 85 Prozent CO2-ärmer und damit eine vielversprechende Option für eine nachhaltigere Energiewirtschaft.

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