Flughafen Düsseldorf setzt auf Effizienztechnologie
Wettervorhersagesteuerung für das Zentralgebäude OstDer Flughafen Düsseldorf nutzt seit Ende 2011 die Wettervorhersage-Steuerung des Jülicher Unternehmens MeteoViva (www.meteoviva.com). Ziel ist, den Energieverbrauch im Zentralgebäude Ost erheblich zu reduzieren. Bereits in den ersten Monaten nach Inbetriebnahme des Systems ließen sich während der Heizperiode die Betriebskosten um knapp 40 % senken. Die Flughafengesellschaft denkt nun über eine Ausweitung des Einsatzes dieser Technologie auf andere Gebäudeteile des Flughafens nach.
Seit Ende 2011 ist im Zentralgebäude Ost die von MeteoViva entwickelte Wettervorhersage-Steuerung (WVS) installiert. Sie soll den Betrieb der dort vorhandenen Heizungs- und Klimatechnik optimieren. „Die WVS spart durch einen vorausschauenden Betrieb der Anlagentechnik Energie und sorgt zugleich für ein angenehmes Raumklima“, beschreibt Dr. Stefan Hardt, Geschäftsführer des 2001 gegründeten Unternehmens, die Effekte.
Das funktioniert folgendermaßen: Die Steuerung wertet lokale Wetterdaten und die Speicherfähigkeit des Gebäudes aus, um vorausschauend zu heizen oder zu kühlen. Die physikalischen Eigenschaften werden in einem mathematischen Modell so beschrieben, dass sich präzise die Entwicklung der Raumtemperatur und der dafür notwendige Energieeinsatz berechnen lässt. Dabei werden auch die erzeugte Wärme von Menschen, Lampen und Computern sowie der Sonneneinfluss durch die Fenster mit einbezogen.
„Bereits in den ersten vier Monaten nach Inbetriebnahme des Systems konnte der Flughafen Düsseldorf die Energiekosten für das Zentralgebäude Ost um 39 % reduzieren. Und das, obwohl das Gebäude bereits mit moderner Klimatechnik ausgestattet ist“, berichtet Ralf Mobers, der für dieses Projekt verantwortliche Sachgebietsleiter Versorgungstechnik bei der Flughafen Düsseldorf GmbH.
Bis zum Ablauf des Jahres 2012 will die Flughafengesellschaft in Zusammenarbeit mit MeteoViva den Energieverbrauch im Gebäudekomplex insgesamt um mindestens 20 % reduzieren. Dass dies möglich ist, zeigt der Einsatz der WVS bei anderen Projekten. So gingen die jährlichen Energiekosten etwa bei einem mit dem System ausgerüsteten ICE-Werk der DB Fahrzeuginstandhaltung in Krefeld um 41 % zurück. Bei dem Finanzzentrum Aachen – einer Bestandsimmobilie, die wie das Düsseldorfer Flughafengebäude bereits mit energiesparender Technik ausgerüstet war – reduzierten sich die Kosten um 18 %.
„Unser Flughafen steht im nationalen und internationalen Wettbewerb. Da ist eine gute Öko- und Klimabilanz ein relevantes Thema“, resümiert Mobers. Der Flughafen Düsseldorf prüfe daher aktuell, die intelligente Wettervorhersage-Steuerung auch in anderen Gebäudeteilen einzusetzen.