Neubau Kriminaltechnisches Institut mit BIM geplant

Der Rohbau in Kiel steht

Auf dem Gelände des Polizeizentrums Eichhof in Kiel entsteht ein neues kriminaltechnisches Laborgebäude für erkennungsdienstliche und kriminaltechnische Untersuchungen. Das Land investiert rund 29 Mio. € in den Neubau, überwiegend aus dem Infrastrukturprogramm IMPULS. Die Fertigstellung des Gebäudes, das unter der Leitung der Gebäudemanagement Schleswig-Holstein AöR (GMSH) entsteht, ist für Frühjahr 2021 geplant. Am  13. September 2019 wurde Richtfest gefeiert.

„Das besondere Raumprogramm erfordert besondere Maßnahmen. So planen wir das Gebäude auf Basis der Planungsmethode Building Information Modeling (BIM). Die Arbeitsweise ermöglicht unterschiedlichen Gewerken, gemeinsam an einem 3D-Model zu arbeiten. Das vereinfacht insbesondere die Planung der zahlreichen und unterschiedlichen Laborbereiche.“, sagte Friedemann Jung vom Architektur- und Ingenieurbüro pbr Planungsbüro Rohling AG aus Osnabrück.

Der Neubau ist die erste Baumaßnahme des Landes Schleswig-Holstein, bei dem das Planungsbüro einige Gebäudeteile in einem digitalen 3D-Datenmodell geplant hat. Bei der als Building Information Modeling (BIM) bekannten Methode werden Gebäude virtuell am Computer gebaut, bevor die Handwerker auf der Baustelle tätig werden. In das hochkomplexe Datenmodell werden alle Entwicklungen und Veränderungen eingepflegt, sodass alle Gewerke immer den jeweiligen Planungsstand kennen und Störungen des Bauablaufs vermieden werden können.

Das Kriminaltechnische Laborgebäude verfügt über 4.200 m2 Nutzfläche und hat vier Geschosse, die durch ein Staffelgeschoss auf dem Dach und ein Untergeschoss für die Gebäudetechnik ergänzt werden. Rund 160 Labor-, Funktions- und Büroräume entstehen in dem Neubau. Im Erdgeschoss werden Verwaltungsbüros und die Schusswaffenanalyse eingerichtet, im ersten Obergeschoss die Schriftanalyse und die Materialanalytik. Im zweiten Obergeschoss liegen die Räume für DNA-Analyse, Daktyloskopie und Spurensicherung und im dritten Obergeschoss die Toxikologie, Textilspuren, Brand- und Explosionsanalyse. Das Asservatenlager erhält eine eigene LKW-Einfahrt.

Der Neubau ist erforderlich, weil es immer mehr Untersuchungsaufträge für Beweisgegenstände gibt, für die auch mehr Personal und mehr Analysegeräte notwendig sind. Die verfeinerten  Untersuchungsmethoden sind langfristig mit der Lüftungstechnik im Altbau nicht mehr realisierbar. Für eine eindeutige Identifizierung müssen jedoch Kreuzkontaminationen vermieden werden, um eine strikte Trennung von Täter- und Opferspuren sicherzustellen. Dafür muss das Raumklima konstant sein, die Luft frei von Partikeln und die Lichtverhältnisse optimal. Für die Untersuchung von Waffen sind schusssichere Elemente notwendig. Diese polizeispezifischen Anforderungen wird der Neubau erfüllen.

Eine Animation aus dem 3D-Model finden Sie hier: https://kunden.kuhlfrenzel.de/index.php/s/aYaKrR64gBKkedj

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