Heizungsanlagen für Erweiterungsbau der Dehoust-Gruppe
Das 1958 gegründete Familienunternehmen Dehoust hat sich als Hersteller von Tanks und Behältern aus Kunststoff und Stahl einen Namen gemacht und fertigt inzwischen an mehreren Standorten. In Nienburg an der Weser fertigt Dehoust Lager- und Druckbehälter aus Stahl und Edelstahl für Flüssigkeiten. Tanks mit Maßen von bis zu 3,50 m Durchmesser und 150 m³ Volumen beziehungsweise einem Stückgewicht bis über 25 t verlassen das Werk.
Ursprünglich bestand das Nienburger Werk aus einer 5.000 m² großen Produktionshalle und einem Verwaltungsbau. Durch die Erweiterung kam 2017 eine neue Lackierhalle mit 1.670 m² hinzu. Zusätzlich zur Lackierhalle wurde ein 180 m² großes Sozialgebäude gebaut – mit Umkleiden, Wasch- und Duschräumen für die Mitarbeiter.
Im Zuge der Erweiterung wurden auch zwei neue Heizungsanlagen geplant. Dafür arbeitete Rüdiger Thiel vom ortsansässigen Ingenieurbüro Thiel mit dem Hersteller Elco zusammen.
Unter Berücksichtigung der EnEV 2016, entschied man sich im Falle Dehousts für zwei Systeme: Zum einen für die Kombination von Solarthermie und Heizöl für die Sozial- sowie Verwaltungsgebäude, zum anderen für die Kopplung einer Luft-/Wasser-Wärmepumpe mit zwei Öl-Brennwertkesseln für die neue Lackierhalle. Zu einem späteren Zeitpunkt soll über dieses System auch die alte Produktionshalle gewärmt werden.
Beheizung im Sozialtrakt
Das Heizungs- und Warmwasser des neuen Sozialtraktes wird hauptsächlich mithilfe einer Solaranlage erwärmt. Nur wenn die Solarenergie nicht ausreicht, übernimmt ein neuer Öl-Brennwertkessel im Verwaltungsgebäude das Heizen. Dafür sorgt eine kurze Verbindungsleitung in der Erde. Die knapp 20 m² große „Solatron“-Solarthermieanlage von Elco mit insgesamt acht Flachkollektoren wiederum ist direkt auf dem Flachdach des Sozialtraktes installiert. Kurze Leitungswege und ein entsprechend geringer Energieverlust sind damit garantiert. Die Anlage ist zudem mit einem Pufferspeicher „Vistron BS“ kombiniert. Er sorgt dafür, dass die solare Wärme auch nachts oder bei schlechtem Wetter genutzt werden kann. Die Frischwasserstation zur Trinkwassererwärmung für das Sozialgebäude ist ebenfalls an den Speicher gekoppelt.
Zur Ergänzung der Solar-energie wurde im Verwaltungsgebäude ein „Straton L 85“-Öl-Brennwertkessel installiert. Er versorgt das Sozialgebäude mit, sollte die Sonnenenergie einmal nicht ausreichen. Zugleich ersetzt er die ursprüngliche, erneuerungsbedürftige Öl-Kesselanlage des Verwaltungsbaus. Mit 85 kW ist der neue Kessel ausreichend dimensioniert, um den neuen Sozialtrakt bei Bedarf mitzuversorgen.
Beheizung von Lackier- und später auch Produktionshalle
Auch bei der neuen Lackierhalle musste eine gewisse Menge an Wärmeenergie aus regenerativen Quellen stammen. Die Planer entschieden sich für eine Luft-/Wasser Wärmepumpe „Aerotop T35H“. Die Wärmepumpe liefert bei 0 °C Lufteintrittstemperatur eine Leistung von 32 kW. Die Außeninstallation war bei diesem Projekt notwendig, da die Heizungsanlage erst zu einem relativ späten Zeitpunkt der Gebäudeplanung berücksichtigt werden konnte. Zudem sollte kein Platz in der Lackierhalle für die Wärmepumpe genutzt werden müssen. Für die Speicherung und einen flexiblen Energieabruf dient ein „Vistron B“-Pufferspeicher.
Da die bestehende Produktionshalle zu einem späteren Zeitpunkt ebenfalls über die Heizungsanlage geheizt werden soll, wurden zwei „Straton XL 150“-Öl-Brennwertkessel in Ergänzung der Wärmepumpe für die Beheizung der Lackierhalle eingeplant. Beide Hallen haben jeweils einen Wärmebedarf von 165 kW. Die zwei Dreizug-Öl-Brennwertkessel mit je 150 kW können damit die noch fehlende Leistung bereitstellen. Durch die Kaskadenschaltung der beiden Kessel ist es möglich, dass der zweite Kessel erst in Betrieb genommen wird, wenn auch die Produktionshalle über die neue Anlage geheizt werden soll.
Genauso wie die kleinere Ausführung des Öl-Brennwertkessels im Sozialgebäude, ist auch die XL-Variante mit zweistufigen Blaubrennern der Baureihe „Vectron Blue“ bestückt. Die Wärmeverteilung in der Lackierhalle findet über Deckenstrahlplatten statt. In die Produktionshalle wird die Wärme zurzeit noch über direkt befeuerte Warmlufterhitzer eingebracht. Nach der Kopplung mit der neuen Heizungsanlage sollen aber auch hier Deckenstrahlplatten und Heizkörper als Wärmeverteiler dienen.
Sozial- und Verwaltungsgebäude
Baujahr: 2017
Bauherr: Dehoust GmbH, 31582 Nienburg
Planer: Ingenieurbüro Thiel, Inhaber Rüdiger Thiel, 31582 Nienburg
Heizungsbauer: Karin Göllner (Projektleiter Stefan Meyer), 31627 Rohrsen
Produkte: Ein bodenstehender „Straton L 85“, Leistungsgröße: 85 kW, Abgassystem: Kunststoff im Schacht, Trinkwarmwasserbereitung: Frischwasserstation 2 x „FWE 40-1“
8 x „Solartron 2.5-1“-Flachkollektor mit Pufferspeicher „Vistron BS-1000“
Anwendung: Warmwasser und Heizung
Lackier- und Produktionshalle für Stahltanks und große Pufferspeicher
Baujahr: 2017
Bauherr: Dehoust GmbH, 31582 Nienburg
Planer: Ingenieurbüro Thiel (Rüdiger Thiel), 31582 Nienburg
Heizungsbauer: Karin Göllner (Projektleiter Stefan Meyer), 31627 Rohrsen
Produkte: Zwei bodenstehende „Straton XL 150“ mit zweistufigem Leichtölbrenner „Vectron Blue 30.190 Duo“, insgesamt 300 kW, Abgassystem: Kaskade Edelstahl von eka, ohne Warmwasserbereitung
Luft-/Wasser-Wärmepumpe „Aerotop T35 Ext.“, 35 kW, 1.000-l-Pufferspeicher „Vistron B1000“ in Außenaufstellung
Anwendung: Heizung