Begeisterung für die TGA
Was wir von der Möbelbranche lernen können
Was ist so Besonderes an Küche oder Couch? Diese Frage stellt sich einem als Gebäudetechniker unwillkürlich, wenn man durch eines der großen Möbelhäuser schlendert. Während ich immer wieder an die Decke blicke, um in Erfahrung zu bringen, von welchem Hersteller die Deckenluftauslässe oder andere gebäudetechnische Details stammen, und nur hin und wieder einen flüchtigen Blick auf das ausgestellte Mobiliar werfe, befinden sich rundherum Menschen, die nichts spannender finden, als ein angeblich super schönes und bequemes Sofa zu testen oder stundenlang über Vor- und Nachteile eines einzelnen, extrem praktischen Küchenschrankelements zu diskutieren. Was also macht die TGA-Branche falsch?
Vielleicht fehlt es bei aller Technikverliebtheit an der Fähigkeit, andere zu begeistern. Dabei ergreift unsereinen durchaus ein freudiges Gefühl, wenn man ein ausgereiftes Klimagerät, ein neues Micro-BHKW mit noch besseren Leistungsparametern oder eine wirklich fast lautlos arbeitende Wärmepumpe auf der Messe in Augenschein nimmt.
Der Möbelbranche scheint es fast mühelos zu gelingen, Menschen von ihren ausgestellten Produkten zu überzeugen. Anders ist für mich die Vielzahl existierender Möbelhäuser nicht zu erklären. Denn wie oft benötigt man wirklich eine neue Küche oder einen Wohnzimmerschrank. Alle 10, 15 oder 20 Jahre? Im gleichen Zeitraum sollte auf jeden Fall
ein neuer Heizkessel fällig sein, um nur ein Beispiel zu nennen. Der Effizienzgewinn ist hier eindeutig größer als sie die Anschaffung eines neuen Möbels bedeutet.
Was also sollten wir tun? Die TGA-Branche sollte sich nicht nur als verlängerter Arm der Politik sehen, die die Umsetzung der Energieziele in Bezug auf Einsparung und Kostensenkung durchführt. Vielmehr sind begeisterungsfähige und begeisternde Fachleute gefragt, die dem Auftraggeber vermitteln können, dass eine gut geplante und gut ausgeführte Gebäudetechnik Energieeinsparung und Komfortgewinn für Betreiber und Nutzer bedeutet.